
Geschäftsstelle der SP
Das Deutsche Generalsekretariat in Apenrade/Aabenraa ist die zentrale Geschäftsstelle der Schleswigschen Partei (SP) und deren Gremien.
Profil
Die Schleswigsche Partei ist die einzige Regionalpartei in Nordschleswig. Wir setzen voll und ganz auf Nordschleswig, auf die Sprache, auf die Kultur und auf den Landesteil. Als unabhängige und pragmatische Partei der Mitte – frei von übergeordneten Bindungen und Ideologien – setzen wir uns für das Wohl und die Entwicklung in Nordschleswig ein.
Für die Schleswigsche Partei muss sich die europäische Integration gerade in den Grenzregionen bewähren. Wir fördern die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und setzen uns für offene Grenzen ein. Unsere Grenzregion soll für ein gemeinsames Europa eine Vorbildfunktion haben!
Die kulturelle Vielfalt muss gesichert werden. Besondere Berücksichtigung gilt den Interessen der deutschen Minderheit, ihren Einrichtungen und Vereinen aber auch allen Menschen mit einem nicht-dänischen Hintergrund. Die kulturelle Vielfalt hat einen Mehrwert, der besser genutzt werden soll
Vorstand
Carsten Leth Schmidt, Vorsitzender, Süderballig
Rainer Naujeck, stellv. Vorsitzender, Ekensund
Hinrich Jürgensen, BDN Hauptvorsitzender, Gaardeby
Christian Andresen, Kommunalvorsitzender Tondern
Hans Iver Kley, Kommunalvorsitzender Hadersleben
Arno Knöpfli, Kommunalvorsitzender Sonderburg
Hugo Schmidt, Kommunalvorsitzender Apenrade
Katharina Kley, Vorsitzende junge SPitzen
Gösta Toft, Vorsitzender Regionsausschuss, Apenrade
Gisela Weber Mezghani, Meelsfeld
Käthe Nissen
Jakob Tästensen
Sowie ohne Stimmrecht Ruth Maria Candussi, Parteisekretärin

Satzung und Dokumente
Geschichte der SP
Die Schleswigsche Partei ist seit 1920 die politische Vertretung der deutschen Minderheit in Dänemark. Sie sichert mit ihrer Tätigkeit die kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Interessen der deutschen Nordschleswiger gegenüber den Kommunen, den Regionen und dem Folketing und vertritt die regionalen Interessen des Landesteils.
Die Schleswigsche Partei von 1920-1945
Der Versailler Friedensvertrag bestimmte für Schleswig eine Volksabstimmung in zwei Abstimmungszonen, die in der 1. Zone (Nordschleswig) am 10. Februar 1920 en-bloc durchgeführt wurde. Sie ergab ca. 25.000 Stimmen für Deutschland und 75.000 Stimmen für Dänemark. Daraufhin wurde Nordschleswig im Juli 1920 an Dänemark abgetreten.
In Nordschleswig organisierte sich daraufhin eine deutsche Volksgruppe, deren Stärke auf etwa 15.000 Wähler, insgesamt ca. 30.000 Mitglieder, geschätzt wurde.
Im August 1920 wurde der „Schleswigsche Wählerverein“ gegründet. Aufgrund der unterschiedlichen Abstimmungsverfahren (1. Zone en-bloc / 2. Zone gemeindeweise) wurde die Forderung nach einer neuen Abstimmung und einer Grenzrevision zum zentralen Programmpunkt des Wählervereins. Außerdem trat der Wählerverein für das Recht der Deutschen in Nordschleswig ein, sich „in Kirchen-, Schul- und allen völkischen Angelegenheiten selbst zu verwalten“. Insbesondere die Forderung nach einer Grenzrevision war in den 20er und 30er Jahren ein wesentlicher Grund für politische Konflikte zwischen Deutschen und Dänen. Kulturpolitisch werden der deutschen Minderheit entsprechend den auch sonst in Dänemark geltenden Gesetzen für Privatschulen und freikirchliche Arbeit relativ gute Bedingungen gewährt.
Bei der ersten Folketingswahl nach der Volksabstimmung nahm der Wählerverein unter dem Namen Schleswigsche Partei (Slesvigsk Parti) an der Wahl teil und erzielte ein Mandat, das von 1920 bis 1939 von Johannes Schmidt-Wodder wahrgenommen wurde, danach war der nationalsozialistische Volksgruppenführer Jens Möller bis 1943 Mitglied des Folketings.
Die Schleswigsche Partei von 1945-1960
In den Jahren 1933-1945 hatte sich die deutsche Volksgruppe mehrheitlich dem Nationalsozialismus zugewandt. Im Jahr 1943 kam eine Reihe deutschgesinnter Männer zusammen, die Abstand zur nationalsozialistisch geprägten Volksgruppenführung nahmen und die später als „Haderslebener Kreis“ bezeichnet wurden. Sie formulierten eine Erklärung, in der sie sich zu Demokratie und Loyalität dem dänischen Staat gegenüber bekannten. Diese „Haderslebener Erklärung“ bildete nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges den Grundstein für einen organisatorischen Neuanfang der deutschen Volksgruppe.
Bereits im November 1945 wurde als neue Hauptorganisation der „Bund Deutscher Nordschleswiger“ gegründet und eine Loyalitätserklärung dem dänischen Staat gegenüber abgegeben. Einen entscheidenden Bruch mit der bisherigen Politik bedeutete die Tatsache, dass die Grenzrevision als politisches Ziel aufgegeben wurde. Aufgrund ihrer engen Bindung an den Nationalsozialismus in Deutschland und der Unterstützung der deutschen Besatzungsmacht in Dänemark zwischen 1940 und 1945 waren zur gleichen Zeit viele deutsche Nordschleswiger aufgrund der sogenannten Rechtsabrechnung (Retsopgør) mit Gesetzen mit rückwirkender Kraft in Haft. An der ersten Folketingswahl nach Kriegsende, am 30. Oktober 1945, nahm die deutsche Minderheit nicht teil.
Bei der Folketingswahl am 22. September 1953 konnte Hans Schmidt-Oxbüll ein Mandat erreichen, das er bis 1964 ausübte. Eine wichtige Grundlage für die Befriedung im deutsch-dänischen Grenzland sind die sogenannten Bonn-Kopenhagener Minderheitenerklärungen aus dem Jahre 1955. In diesen Erklärungen wird das freie Bekenntnis zu einer Minderheit festgehalten, das von Amts wegen nicht bestritten oder nachgeprüft werden darf.
Die Schleswigsche Partei von 1960-1990
In den 60er und 70er Jahren wurde programmatisch auf einen Abbau der Grenzen, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und eine Integration Dänemarks in die Europäische Gemeinschaft hingearbeitet. Bei der Folketingswahl 1964 erreichte die Schleswigsche Partei nicht mehr die vorgesehene Stimmenzahl für ein Mandat.


Anstelle des Folketingsmandats wurde der „Kontaktausschuss der deutschen Minderheit“ unter dem Staatsministerium gebildet. Neben diesem Ausschuss erhielt die deutsche Minderheit 1983 das „Sekretariat der deutschen Volksgruppe in Kopenhagen“, um die politischen Interessen der deutschen Minderheit gegenüber dem Folketing zu vertreten.
Nach der Kommunalreform 1970, wurde die regional- und kommunalpolitische Arbeit der Schleswigschen Partei intensiviert. Auch programmatisch wurde der Regionalpolitik mehr Platz eingeräumt. Im Amtsrat für Nordschleswig erhielt die Schleswigsche Partei 1970 mit 7.501 Stimmen ein Mandat.
Die Schleswigsche Partei von 1990-2018
Das Profil der Schleswigschen Partei wird seit den 80er Jahren deutlich von drei Schwerpunkten bestimmt: Sie ist die Partei der deutschen Minderheit, sie ist eine Regionalpartei und sie ist grenzüberschreitend und europäisch.
Die Schleswigsche Partei strebt vor allem Wahlbündnisse mit den kleinen Parteien der Mitte an. Sie erhält auf kommunaler Ebene auch Wahlbündnisangebote von den großen Parteien, was als Zeichen der Entspannung im Grenzland aufgefasst werden kann.
Die Schleswigsche Partei hat eine aktive Jugendorganisation, die jungen SPitzen, eine der größten politischen Jugendorganisationen in Nordschleswig.
Die inhaltliche Profilierung und ein sichtbarer Generationenwechsel führten dazu, dass nach einer weiteren Kommunalreform 2007 die Stimmenzahlen zunahmen und erstmals seit 1982 ein Vertreter der SP, ein Mitglied der jungen SPitzen, in den Sonderburger Stadtrat gewählt und zugleich Vorsitzender des Kulturausschusses wurde.
Auch in Hadersleben gelang der SP erstmals seit 1982 der erneute Einzug in den Stadtrat. In Tondern konnten ein Vertreter, in Apenrade zwei Vertreter in die Stadträte geschickt werden. Dieser Erfolg wurde 2009 noch einmal gesteigert.
Bei der Kommunalwahl 2013 setzte die Schleswigsche Partei ihren erfolgreichen Kurs fort und erlangte insgesamt acht Sitze in den vier nordschleswigschen Stadträten.
Damit hat sich die Schleswigsche Partei als regionale Partei durchgesetzt und konnte zunehmenden Zuspruch auch bei der Mehrheitsbevölkerung feststellen.
2017 konnte der Stimmenzuwachs nur in Sonderburg fortgesetzt werden. Die Schleswigsche Partei stellt nunmehr den 1. Vizebürgermeister dieser Kommune. In den anderen Kommunen war ein leichter Stimmenrückgang zu verzeichnen, der primär auf lokale politische Gegebenheiten zurückzuführen ist. Die Schleswigsche Partei hat heute zehn Vertreter in den vier nordschleswigschen Stadträten.
